Was sind die schönsten Rennradziele mit Start bei uns daheim in Hallein?
Für mich ist das Meer auf alle Fälle eines der wunderbarsten Ziele! Und dieses Ziel an einem Tag zu erreichen ist natürlich nochmals ein weiteres Highlight! Das Meer ist seit meiner Kindheit Inbegriff von Urlaub und selbst mit dem Auto auf der Autobahn eine stundenlange und mit Stau oft anstrengende Fahrt.
Heuer im Frühsommer sind wir bei unserer Clubausfahrt bereits an die Adria gefahren, bei der es in 2 Tagen mit einer Übernachtung in Heiligenblut nach Grado ging. Endlich konnte ich diese Tour an die Adria auch abhaken, die bei mir jetzt schon jahrelang am Plan stand. Allerdings wollte ich sie in einem Tag absolvieren und eine ähnliche Strecke wollte ich nicht gleich noch einmal fahren.
Daraus entstand die Idee, an einem Tag von Puch bei Hallein an die Ostseite von Istrien zu fahren, nach Opatija in Kroatien, einem der schönsten Badeorte an der Adria!
Eine schöne, allerdings zache Strecke war schnell gefunden und mit Josef hatte ich auch einen lieben Freund und erfahrenen Langdistanzradler an meiner Seite. Danke Josef für’s begleiten und für die schöne Zeit!
Ein paar Fakten zur Übersicht:
- Distanz: 410km
- Fahrzeit: 15:19h
- Höhenmeter bergauf: 4869m
- Verstrichene Zeit 18:10h
- Durchschnittstempo: 26.8 km/h
- Maximaltempo: 101,3 km/h
Strecke: Hallein- Obertauern – Turracher Höhe – Wörthersee – Loiblpass – Ljubljana – Opatija
Bis Opatija stellen sich einige kleinere und auch größere Hügeln in den Weg, die die lange Strecke zum Glück etwas auflockern 🙂
Unser Weg führte uns nach dem Start um 2 Uhr früh zuerst auf den Obertauern hinauf, den wir bei Sonnenaufgang im aufsteigenden Nebel in einer traumhaften Stimmung erreichten. Bis zum Obertauern geht es bis auf die kurze Abfahrt bei St. Martin praktisch 90km nur bergauf.
Der Lungau war dafür schnell durchquert und nach einer kurzen Frühstückspause waren wir am frühen Morgen schon in der Steiermark und unterwegs hinauf zum nächsten Pass, der Turracher Höhe und damit schon fast im schönen Kärntner Land. In der Abfahrt ging es mit 23% Gefälle und teilweise mit über 100km/h flott bergab!
Wir erreichten den Wörthersee, an dem ich auch noch nie mit dem Rad vorbeigefahren bin. Zeit zum Baden wollten wir uns allerdings keine nehmen, wer möchte schon im See baden, wenn das Meer nicht mehr weit ist?
Richtig hart war noch der Loiblpass mit seinen bis zu 15% Steigung und relativ viel Verkehr bei großer Hitze, damit hatten wir nach den Hohen Tauern und den Gurktaler Alpen mit den Karawanken auch schon das letzte Gebirge auf unserem Weg gemeistert.
Zacher als gedacht war die Durchquerung Sloweniens, wir bogen manchmal falsch ab, kamen auf gesperrte Straßen wegen eines Profi Radrennens, bei einer Gluthitze gab es jede Menge Ampeln, die ewig nicht grün wurden, Straßen mit teilweise viel Verkehr und dazu mehrere Baustellen und daher einige geschotterte Teilstücke. Und es tauchten viel mehr Hügeln auf, als es das Streckenprofil vorher vermuten ließ.
Die letzten 120 Kilometer teilten wir uns auf, und ich fuhr etwas voraus zum Zimmer organisieren, damit wir mehr Zeit hatten am Abend. Also drückte ich noch auf’s Tempo und fuhr in den letzten 4h noch einen 31er Schnitt. Wie so oft auf solchen langen Touren fühlte ich mich wie aufgezogen.
Nichts tat weh, die Kraft und die Motivation waren wieder einmal reichlich vorhanden. Ein paar Kilometer war unsere Strecke auch gleich wie die des Radrennens mit Zuschauern am Straßenrad, die mich auch anfeuerten. Später erwischte ich einen freundlichen Mopedfahrer, der mich im Windschatten ein paar Minuten bei 45 mitnahm, schade, dass er dann schon abbog 😉
Auch die letzten Kilometer hatten es noch in sich, noch 30km vor dem Meer war ich lt. Höhenmesser noch auf über 500m und erwartete jederzeit die beginnende Abfahrt hinunter zum Meer, es ging allerdings wie schon seit Ljubljana ständig bergauf / bergab. Richtig bergab ging es erst 10km vor dem Ziel, dafür dann aber zum Schluss extrem steil auf kleinen schmalen und kurvigen Straßen mit Ausblick auf’s Meer!
Und das mit einem wie immer nach solchen langen Touren absolut geilen Gefühl, es geschafft zu haben! Gratulation an Josef, der auch bald nach mir am Meer eintraf, damit blieb uns noch ausreichend Zeit um am Abend gemütlich auf die erfolgreiche Tour anzustoßen!
Insgesamt war dies ein sehr schwerer 400er, vergleichsweise hat die 1. Etappe des 1000er Brevets von Linz – Postalm- Glocknerstraße – Villach auch 400km und etwa 5000hm, ist aber viel einfacher zu fahren, dort “rollt” es praktisch die ganze Zeit!
Am nächsten Tag blederten wir gleich noch 170km heimwärts bis Bled am Bleder See, am Tag darauf ging’s über den Wurzenpass und wir wollten über die Tauernschleuse heimfahren. Dazu kam es nur leider nicht mehr, weil sich meine vordere Felge mit einem Felgen- und Reifenplatzer vom Wurzenpass herunter bei 18% Gefälle mit einem lauten Knall verabschiedete…
Fahrt auf Strava: https://www.strava.com/activities/7536140399
Dies war sicher nicht die letzte Langdistanzfahrt vom Radclub, wer beim nächsten Mal dabei sein möchte, einfach melden! Die Ziele gehen nie aus, als weitere Tagesziele mit Start von Hallein weg stehen schon am Plan:
Zur Königin der Passstraßen, dem Stilfserjoch; Übern Malojapass zum Comosee; Entlang der deutschen Alpenstrasse zum Bodensee; Der Klassiker zum Gardasee; Und nochmals an die Adria aber dann die viel einfachere Strecke nach Piran!
Ein Gedanke zu „Eine Tagestour mit dem Rennrad von Hallein nach Opatija an der Adria“
Super genau mein Ding bin schon gewöhnt mit Gepäck zu fahren. Nun bin ich 59 hoffe mal Zeit I’d Muse zu haben.In meinen jungen Jahren ohne Partnerin war ich südlich von Lissabon mit wörtlich Sack&Pack. Alleine trifft man die tollsten Leute. Anfang der 90iger war ich sechs Wochen in NZ natürlich mit dem Rad beim zweiten mal mit Einen Spezi aus Wellington. Jedesmal mit einem 10 Gang . Da ist es mit dem RR fast gemütlich. Wünsche Dir noch schöne Erfahrungen beim radeln in die Ferne